Continuing education 

Lerninhalte

Aufgezeigt und beispielhaft erläutert werden alle Grundbereiche der historischen und archäologischen Bauforschung aus Sicht des professionellen Bauforschers und Archäologen. Kennenlernen wollen wir das Bauwerk in seiner geschichtlichen Entwicklung, d. h. in seiner gesamten materiellen Existenz „vom Baugrund bis zum Lichtschalter“. Ziel ist es, geeignete Methoden kennenzulernen und selbst anzuwenden, mit denen wir die chronologische Abfolge aller Veränderungen am jeweiligen Bestand herausarbeiten können. Zugleich zielen unsere Bauuntersuchungen immer auch darauf ab, die diagnostischen Grundlagen für Massnahmen zur Existenzsicherung des Baudenkmals und zu dessen optimaler materieller Überlieferung zu gewinnen.

Geboten werden Einführung und Überblick zu allen grundlegenden Methoden und Techniken der historischen und archäologischen Bauforschung sowie zu den verschiedenen Materialgruppen von Mittelalter, Neuzeit und Moderne, sowohl in historischer, ikonographischer als auch in materieller Hinsicht. Begriffe wie Stratigrafie, Oberflächenbefund, Ausstattung und Gefügekunde stehen im Zentrum der Betrachtung. Ein Fokus liegt dabei auf den mehrphasigen Baubeständen bis zum 19. Jh.

Lernziel

Der Einführungskurs zielt nicht darauf ab, „Pseudo-Bauforscher/-innen“ auszubilden. Es ist vielmehr das Anliegen, Architekten, Handwerker und Kunsthistoriker für die Thematik der wissenschaftlich ausgerichteten Bauforschung zu sensibilisieren, ihre meist unterschätzten Chancen zu thematisieren und letztlich neue aufgeschlossene und fachlich vorgebildete Partner/-innen der professionellen Bauforschenden zu gewinnen. Darum werden schwerpunktmässig Einblicke in die Hauptgebiete der Bauanalyse und der Baudokumentation sowie der bauarchäologischen Erforschung gegeben, die am Objekt selbst nachvollzogen werden. Analyse der Primärstrukturen vom Baugrund bis zu den vorhandenen Oberflächen. Stratigrafien lesen und interpretieren lernen. Sinn für Verhältnismässigkeit entwickeln. 

Status des Moduls

Teil des MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Wahlmodul. 

Lehr- und Lernmethoden

Vorlesungsblöcke (digital) zu allen Grundlagen werden sich mit kurzen Diskussionsrunden, eigenen Arbeiten am Untersuchungsobjekt und Zusammenfassungen in Form von kleinen Lernzielkontrollen abwechseln. Parallel erstellt jede/r Teilnehmer/in ein kleines Raumbuch zu einem selbst gewählten Beispiel. Diese Arbeit wird am letzten Tag allen Teilnehmer/innen vorgestellt. Am vierten Modultag ist eine Exkursion mit vor Ort-Übungen vorgesehen, die uns entweder nach Rüeggisberg und/oder Bern, Thun führen soll, soweit die Corona-Pandemie dies zulässt..

Bewertung. Bewertung der Hausarbeit und deren Präsentation (Erstellen einer raumbezogenen Dokumentation/eines Raumbuchs). Die Präsentation erfolgt im Rahmen der Schlussprüfung zu den Kursinhalten mit eingehender Diskussion der Hausarbeit; mit Experte.